Botswana 2024

Nachdem wir den Norden Afrikas erkundet hatten, flogen wir in den Süden des Kontinents nach Johannesburg weiter. Von dort ging es in einer kleinen Maschine weiter über die Salzpfannen in den Norden von Botswana.


Bereits aus dem Flugzeug sahen wir beim Landeanflug nach Kasane die ersten Elefanten am Flussufer. Der Flughafen als auch die Britz Autovermietung öffneten hier erst kürzlich vor einem Jahr. Wir nahmen unseren 4x4 Mietwagen mit Dachzelt entgegen, der für die folgenden drei Wochen unser fahrendes Zuhause war.


Ausgestattet war dieser mit zwei 80l Dieseltanks, einem 40l Wassertank, Stromanschluss, Kühlschrank und jeglichem Campingzubehör.


Auf das Satellitentelefon wollten wir nicht verzichten, denn man weiss nie, wie viele Stunden oder Tagreisen die nächsten Menschen bei einem Notfall entfernt wären. Erst ein Monat zuvor waren drei englische Touristen für 8 Tage im dicken Sand festgesteckt. Sie waren so verzweifelt, dass sie sogar die Ersatzreifen verbrannten, um Rauchzeichen abzusetzen. Nur per Zufall wurden sie von einem Helikopter gefunden.


Von Kasane nach Nata

Wir tätigten einen Grosseinkauf an Grundnahrungsmittel für die kommenden Wochen und sahen bereits auf dem Supermarktparkplatz die ersten Warzenschweine herumlaufen und liegen.



Danach starteten wir unsere Selfdrive-Safari mit Jagd auf die „Big 5“. Neben dem Pannensteifen auf der Autobahn sahen wir nach wenigen Fahrminuten kurz vor dem Senyati Camp bereits die ersten Elefanten. Beim Camp angekommen, beobachteten wir am Wasserloch die erste Elefantenherde mit vielen Jungtieren beim Trinken.



Die Kleinen badeten ausgiebig, während nebenan die Paviane die Elefantenexkremente nach Essbarem durchstöberten. Wir wagten uns in den Untergrundbunker hinunter, in dem wir uns den ausgewachsenen Elefanten bis auf 10m annäherten.



Dies blieb den Dickhäutern nicht unentdeckt, denn sie riechen rund hundert Mal besser als Menschen. Dahinter sprangen die Antilopen durch und in der Ferne zogen die Giraffen vorbei - und das alles am ersten Tag, wow! Wie alle anderen Campingplätze war auch dieser nicht umzäunt, sodass vor allem Paviane und die kleinen Zebramangusten regelmässig ins Camp reinkamen.



Am nächsten Tag verliessen wir Botswana ein erstes Mal bereits wieder über den Grenzübertritt Kazungula in Richtung Zimbabwe.

Fünf Tage später waren wir wieder zurück im Land. Es folgten zwei Veterinärkontrollen an der Grenze bei Pandamatenga sowie kurz vor unserer Unterkunft im Elephant Sands Camp. Dieses hält den Namen, weil die Elefanten in der Campmitte beim Wasserloch regelmässig zum Trinken vorbeikommen.



Rundherum sind Bungalows und Stellplätze für Camper, um das Spektakel hautnah mitverfolgen zu können.



Weiter ging die Fahrt nach Nata, wo die Vorräte und der Dieseltank aufgefüllt wurden.


Kubu Island

Danach bogen wir wieder ab in den Busch und fuhren auf der sandigen und sehr holprigen Piste raus zu den Salzpfannen. Wir hatten einige wilde Esel und Strausse passiert, bevor wir bei Kubu Island angelangten.



Die steinige Insel am Rande der Salzpfanne ist bekannt für die Baobab Bäume, die wegen ihrer Früchte auch Affenbrotbäume genannt werden.



Das riesige Gebiet war früher mit Wasser gefüllt. Heute ist nur noch die Sua Salzpfanne übrig und von Wasser weit und breit keine Spur mehr. Wir fühlten uns ein wenig wie auf der Insel Incahuasi in der bolivianischen Uyuni Wüste.



Zuoberst auf den Felsen genossen wir den traumhaften Sonnenuntergang.



Bei Einbruch der Dunkelheit zeigte sich wegen der wenigen Umgebungslichter ein wunderschöner Sternenhimmel, unter dem wir unser Dachzelt aufschlugen. Die Fahrt führte weiter durch die Ntwetwe Salzpfanne.



Wie in der Uyuni Wüste bot es sich auch hier optimal an, einige coole Fotos in der (Salz-)Pfanne zu schiessen.



Bald sahen wir wieder erste Strohhäuschen, die wir als Vorzeichen der Zivilisation deuteten.



Trotz GPS verfuhren wir uns aber noch im Busch wegen der vielen unterschiedlichen Sandpisten, fanden aber irgendwann dank der Hilfe einiger Bauern doch noch nach Gweta. Wir bemerkten, dass der eingebaute Reservetank immer noch leicht leckte und wenige Stunden später wurde unser Auto mit einem gleichwertigen Ersatz ausgetauscht. Die Angestellten der Vermietung schafften es mit unserem defekten Auto leider nicht weit, weil sie kurz nach Einbruch der Dunkelheit auf der Autobahn mit einer Kuh kollidierten. Glück im Unglück hatten nur die Personen im Auto. Die Kuh landete beim Metzger und das Auto für längere Zeit in der Werkstatt.


Makgadikgadi Pans Nationalpark

Mit dem neuen Auto ging es für uns weiter durch den Makgadikgadi Pans Nationalpark, die grössten Salzpfannen der Welt.



In der Ferne entdeckten wir schon bald wieder erste Elefanten und eine Gnuherde im Schatten der Büsche. Unweit nebenan sahen wir Zebras und ganz viele Strausse in den Wiesen.



Auch die Oryx-Antilopen zogen durch die trockene Landschaft, bevor unsere Fahrt durch den dicken Sand zum Khumaga Camping weiterführte. Unmittelbar neben dem Camp trafen wir grosse Herden von Gnus und Elefanten an.



Allgemein trafen sich in der Nähe des Boteti Flusses riesige Tierherden, so auch Zebras, Kudus und Antilopen.



Auch die Assgeier und Wüstenfüchse versammelten sich zu Dutzenden bei einem toten Elefanten im ausgetrockneten Flussbett. Dahinter stolzierten die Giraffen erhobenen Hauptes vorbei und frassen während der untergehenden Sonne von den Bäumen.



In der Nacht hörten wir verdächtige Geräusche unmittelbar vor unserem Zelt. Der vermeintliche Einbrecher war ein grasender Elefant, wie sich schnell herausstellte.



Bei Sonnenaufgang zogen wir wieder los, vorbei am ersten grasenden Nilpferd. Neben all den Zebras und Impalas sahen wir auch wieder eine Giraffenherde beim Trinken auf ihren wackeligen Beinen.



An einer Herde Kudus ging es vorbei zum Hippo Pool, wo sich die Nilpferde zwar nicht blicken liessen, dafür aber wieder riesige Herden von Gnus und Zebras.



Nach diesen erfolgreichen Tierbeobachtungen verliessen wir den Park wieder, um einige Kilometer weiter südwestlich in den nächsten Park einzutreten.


Central Kalahari Game Reserve

Das CKGR ist der flächenmässig grösste Nationalpark des Landes und das weltweit zweitgrösste Wildreservat. Mit über 52‘000 Quadratkilometer ist die Halbwüste einiges grösser als die Schweiz. Der Park wurde erst in den 90er Jahren wieder für Touristen geöffnet und wird noch viel weniger besucht als die Parks im Norden des Landes. Diese Ruhe wollten auch wir nutzen und bogen in Rakops auf den staubigen Weg ab.



Es dauerte nicht lange und wir blieben bereits ein erstes Mal stecken. Dank dem Low4x4 Gang und der Differentialsperre schafften wir es mit Müh und Not doch noch ohne fremde Hilfe aus dem Staub heraus. Die extrem holprige Sand-/Staub-Piste verlangte uns und unserem Auto alles ab und wir waren erleichtert, als der Weg beim Parkeingang (Matswere Gate) wieder besser wurde. Im Park drin begegneten wir den Straussen und anderen Vögeln wie Riesentrappen. Die Nacht verbrachten wir in der Kori Pfanne, wo die Campingplätze wie überall im Park unbemannt und sehr einfach ohne Strom und Wasser sind.



Dafür ist auch niemand anderes weit und breit und man hat absolute Ruhe. Am Morgen danach entdeckten wir eine Wildkatze auf der Deception Loop. Auf dem Weg zur Sunday Pfanne sahen wir einige Giraffen.



Weil die Büsche und Bäume in der Kalahariwüste viel tiefer sind als sonst wo, sind die Giraffen teils gar höher als die Bäume. Auch am Wasserloch, wo die Chancen für Tiersichtungen allgemein besser sind, kamen die Giraffen zum Trinken vorbei. Später liessen sich dort auch Wüstenfüchse, Gazellen, Kudus und Oryx-Antilopen beobachten.



Im sandigen Boden nebenan entdeckten wir eine Erdhörnchen Familie.



Die karge Landschaft mit nur sehr wenigen Wasserlöchern wird von den dornigen Büschen dominiert. Überall im Park gibt es wieder versteinerte Salzebenen, durch die früher Flüsse flossen.



So auch in der Leopard Pfanne, wo wir wieder Orxy und Giraffen entdeckten. Dieselben Tiere sahen wir auf dem Weg durchs Passarge Valley. Bei dessen Wasserloch kam uns ein stark mit Bisswunden gekennzeichneter Wüstenfuchs entgegen und ein Honigdachs streifte durch die Büsche. In der Tau Pfanne zeigten sich zudem einige Gnus und Kudus, das Highlight aber waren die entwurzelten und auf den Kopf gedrehten Bäume.



In der San Pfanne entdeckten wir einen scheuen Honigdachs und in der Phukwi Pfanne eine riesige Herde Orxy. Auch andersfarbige Impalas, Strausse, Erdhörnchen und Wüstenfüchse sahen wir auf dem Weg zur Motopi Pfanne.



Vor Sonnenaufgang versuchten wir unser Glück ein letztes Mal noch am Motopi Wasserloch. Nebst den üblichen Verdächtigen kam tatsächlich noch ein neues Tier vorbei, ein Löffelfuchs, der den Namen wegen seiner markanten Ohren erhielt. Wir kriegten sogar noch einen Honigdachs vor die Linse, bevor wir den Park wieder Richtung Nordwesten nach Maun verliessen.


Moremi Game Reserve

In der „Safarihauptstadt“ füllten wir Sprit und Vorräte auf, um danach ins Moremi Game Reserve zu fahren. Dieses wurde vor 60 Jahren gegründet, um dem abnehmendem Wildtierbestand entgegenzuwirken. Im Westen des Parks liegt das berühmte Okavango Delta, das grösste Binnendelta der Welt. Es hat keinen Abfluss und versickert im Wüstensand der Kalahari. Wegen der Graslandschaften und diverser Flüsse gibt es eine grosse Artenvielfalt im Park, die auch wir entdecken wollten. An von Elefanten umgeknickten Bäumen ging es vorbei und wir sahen die Übeltäter unweit vom Tatort neben einigen Warzenschweinen.



Um die Aufforstung kümmern sich die Dickhäuter gleich selbst, denn sie streuen die Samen der Bäume im zerstörten Gebiet. Beim South Gate wollten die Ranger wie üblich unsere Campingplatzreservationen sehen, da bemerkten wir, dass eine Buchung für ein bereits vergangenes Datum getätigt wurde. Nach etwas Organisieren mit unserem holländischen Reiseveranstalter und Diskutieren mit den Parkrangern liessen sie uns trotzdem rein und wir durften weiterfahren an unzähligen Zebras vorbei Richtung Black Pools.



Obwohl das Wasser von der Flut erst in ein paar Wochen eintreffen wird, trafen wir ganz viele Impalas und Elefanten auf den Feldern an.



Auch Zebras, Gnus, Strausse und überall wieder Giraffen schauten zu uns, als wir vorbeifuhren.



Plötzlich bemerkten wir bei einem Pinkelstopp, dass wir auch mit diesem Auto ein Problem hatten - und auch hier beim Dieseltank. Der Unterschied: Diesmal war es viel gravierender. Der Schlauch vom Reservetank zum Haupttank hatte sich wohl wegen der ruckligen Sandpiste gelöst und so floss der Diesel während unserer Fahrt nur so unten raus. Wir realisierten schnell, dass für eine Reparatur fachmännische Kenntnisse notwendig waren und so beschleunigten wir für die letzten 20km zum Camp. Zu allem Unglück kam hinzu, dass unser gemietetes Satellitentelefon, dessen Akku angeblich über drei Wochen hält, kein Power mehr hatte und ohne Sprit und laufendem Motor man dieses auch nicht mehr laden könnte. Zum Glück reichte der Sprit bis zu unserem Campingplatz Third Bridge und ein Automechaniker war schnell gefunden, der den Schlauch wieder reparieren konnte. Nachdem rund 100 Liter Diesel im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke geblieben resp. versandet waren, wurde uns bewusst, dass es in den nächsten 300km keine Tankstelle mehr geben wird und wir somit mit den restlichen immerhin noch knapp 60 Liter sparsam umgehen müssen. Deshalb gründeten wir einen „Invaliden“-Konvoi mit einem anderen Auto, das wegen eines kürzlich erlittenen Plattens kein Ersatzrad mehr hatte. Wir kurvten an einigen Gnus vorbei Richtung  Mboma Island.



Immer wieder entdeckten wir - und sie uns wohl auch - Zebras, Warzenschweine, Antilopen und Giraffen unweit vom Weg entfernt.



Plötzlich entdeckten wir unweit von uns entfernt den Waldweg querend ein einsames Löwenweibchen. Bei der Mboma Bootstation bemerkten wir, dass auch unser Ersatzrad irgendwo auf der Strecke geblieben war. Zum Glück fanden wir es unweit vom Campingplatz wieder und konnten die wackelige Third Bridge überqueren.



Beim Hippo Pool bestaunten wir die Flusspferde, bevor wir unser Auto Minuten später im Sand eingegraben hatten. Nach einem kurzen Einsatz mit der Schaufel war der Weg wieder frei zu den Paradise Pools.



Hier trafen wir Elefanten an, wie auch beim Dombo Hippo Pool zusammen mit - natürlich Nilpferden. Die Fahrt führte weiter an unzähligen Giraffen, Zebras und Warzenschweinen vorbei zum Khwai Campingplatz.



Dort trafen wir die Elefanten an und direkt nebenan im Fluss die Flusspferde. Wir sahen auch erstmals Wasserböcke und endlich den ersten Wasserbüffel von nahem, ohne dass er davonsprang.



Dieselben Tiere sahen wir auch am Morgen danach auf der Pirschfahrt.



Am Fluss liegen diverse Lodges, in denen eine Nacht mehrere Tausend Dollar kostet und viele Touristen über den Lodge-eigenen Flughafen eingeflogen werden.



Wir folgten den Safariautos der Lodges, als plötzlich ein Löwenweibchen aus dem Gebüsch heraus zum Fluss kam, um zu trinken. Danach legte es sich neben uns hin und wartete auf ein zweites Löwenweibchen, das aus dem Gebüsch dazukam.



Auch auf der anderen Seite des Flusses tauchten kurze Zeit später zwei weitere Löwenweibchen aus dem hohen Gras auf. Sie legten sich ans Flussufer und liessen sich von den Flusspferden nicht stören. Nach diesem positiven Erlebnis verliessen wir das Moremi Game Reserve über die letzte Brücke und passierten die Elefanten und Giraffen am Strassenrand Richtung Chobe.



Chobe Nationalpark

Der älteste Park des Landes, der seinen Namen vom angrenzenden Chobe Fluss erhalten hat, weist die grösste Elefantenpopulation der Welt auf. Er besteht aus zwei verschiedenen Gebieten, wobei wir zuerst in das südliche Savuti-Gebiet fuhren. Die Savuti Marsh ist bekannt für die vielen Bullenelefanten. Beim Marabou Wasserloch trafen wir eine riesige Herde von über 30 Elefanten, in der auch einige Bullen vertreten waren.



Vorbei an Straussen, Warzenschweinen, Gnus, Giraffen und kämpfenden Antilopen ging die Fahrt weiter und bald schon kurvten wir um den Leopard Rock und um die Twin Hills. Bei einem Wasserloch beobachteten wir eine braungebranne Giraffe beim Trinken, sahen ansonsten aber nicht so viele Tiere im trockenen Savuti Channel.



Womöglich lag dies am wenigen Niederschlag, der in der Regenzeit nur ein Drittel des Durchschnitts betrug und somit die Tiere zum Abwandern in andere Gebiete bewegte. Wir verliessen den Park ein erstes Mal wieder und schlugen im Thobolos Camp unser Zelt neben dem riesigen Baobab-Baum auf.



Bei Einbruch der Dunkelheit beobachteten wir über 120 Elefanten beim Wasserloch, die wenig später den Kampf ums Wasser gegen die Wasserbüffel verloren.



Die 84’000 Liter Wasser, die im Laufe des Tages vom Borloch ins einzige Wasserloch im Umkreis von 20km hochgepumpt werden, waren am Morgen danach von den durstigen Tieren leergetrunken.



Nachdem die Vögel die Belagerung unseres Autos aufgegeben hatten, konnten wir weiterfahren.



Beim Chobe River fuhren wir das zweite Mal in den Park rein, diesmal im nördlichen Gebiet. Es ging an den Elefanten im Gebüsch vorbei, bis uns plötzlich eine grosse Büffelherde im Weg stand.



Wir fuhren der grünen Chobe Riverfront entlang, an der Zebras, Antilopen, Warzenschweine und Kudus grasten. Dahinter tranken die Elefanten und Giraffen aus dem Fluss.



Am Ufer kroch eine Salamanderechse aus dem Wasser und im Hintergrund beobachteten wir die Zebras bei der Flussdurchquerung. Die einen Warzenschweine „buddelten“ mit ihren Schnauzen Löcher in die Erde, während ihre Artgenossen nebenan die schönste Nebensache der Welt praktizierten. Nilpferde lagen gut getarnt im Fluss und auf der anderen Seite waren die Krokodile am Sonnenbaden.



Die Elefanten nahmen ein Bad im Fluss, um u.a. auch ihre Beine vom Gewicht zu entlasten. Wir schlugen unser Dachzelt beim Ihaha Camping auf und erfuhren, dass keine 200m entfernt ein Leopard neben dem Haus der Angestellten wohnt. Aufgrund der fortgeschrittenen Dunkelheit änderten wir unseren Plan kurzum und verpflegten uns aus Sicherheitsgründen im Auto drin.



In der Nacht hörten wir die Wildkatze 2-3 Mal ums Auto herumschleichen und entdeckten bei Tagesanbruch ihre Pfotenabdrücke direkt vor der Leiter unseres Dachzeltes.



Wir folgten den Spuren, wurden aber „nur“ zu einer riesigen Büffelherde mit locker über 300 Tieren am Fluss geleitet, welche das Wasser überquerte.



Ein Stück weiter vor Serondela lief dann plötzlich ein Löwenweibchen neben uns der Strasse entlang. Schnell bemerkten wir, dass auch ihre drei Jungen auf der anderen Strassenseite warteten.



Etwas weiter hinten im Busch sahen wir zwei andere Weibchen mit drei weiteren Jungen sowie drei Löwenmännchen. Wir beobachteten die Wildkatzen beim Gang zum Fluss runter und wieder hoch, bis sie sich im schattigen Busch zur Ruhe legten.



Dies ist ihre Hauptbeschäftigung, denn sie schlafen bis zu 23h pro Tag. Auf dem Weg kamen wir an einer gut getarnten Eule vorbei, die ihren Fang mit den Krallen festhielt. Wir passierten noch das letzte Mal Zebras, Impalas, Warzenschweine, Elefanten, Flusspferde und Giraffen, bevor wir den Park wieder verliessen.



Zurück in Kasane machten wir unsere erste geführte Game Drive. Wir hüpften ins Boot, um auf dem Chobe River noch ein letztes Mal in den Nationalpark zu fahren.



Der Fluss kommt von Angola, trennt Namibia und Botswana und hat in jedem Land einen anderen Namen (Okavango, Chobe River, Sambesi). Am Ufer lagen Krokodile, während dahinter die Wasserbüffel wegen ihrer Grösse ohne Angst grasen konnten.



Deren Alter erkennt man anhand der Lücke zwischen ihren Hörnern.



Die Vogelwelt am Ufer reichte von Klein bis Gross, wobei die Kormorane und Marabus in der Überzahl waren. Unser Timing war perfekt, denn eine ganze Elefantenherde überquerte den Fluss rüber zur grossen Sedudu Insel in der Flussmitte.



Nicht mehr viel anderes als ihre Rüssel, die sie als Schnorchel verwendeten, ragten in der Flussmitte aus dem Wasser. Auf der anderen Seite der Insel ruhten sich die Flusspferde aus, wobei die Männchen als Einzelgänger alleine im Wasser herumlagen.



Nach einem herrlichen Sonnenuntergang und einer letzten Nacht im Dachzelt gaben wir unser Auto wieder zurück.



Mit dem A380 flogen wir über Johannesburg und Dubai ein erstes Mal nach zehn resp. elf Monaten zurück in die Schweiz - nur kurz für ein paar Tage wegen einer Hochzeit.


Fazit

Unsere 20-tägige Rundreise (15 Tage Botswana, 5 Tage Simbabwe) haben wir rund sechs Wochen zuvor über die holländische Firma selfdrive4x4 gebucht - wie bereits den Camper acht Jahre zuvor für Namibia. Diesmal liessen wir zudem die Campingplätze vorbuchen, basierend auf einer empfohlenen Rundreise, die wir leicht auf unsere Wünsche anpassten. So konnten wir es entspannt angehen, denn für alle Nationalparks musste am Parkeingang eine Campingplatzreservation vorgewiesen werden. Gewisse Campingplätze waren sechs Woche vor unserer Reise bereits ausgebucht, obwohl nun im Reisemonat Mai noch Zwischensaison herrschte. In der Hochsaison im Juli & August sind vereinzelte Campingplätze z.T. über ein Jahr vorher ausgebucht wie z.B. Savuti (Chobe), Khwai oder Third Bridge (beide Moremi). Wir empfanden den Mai als optimalen Reisemonat, sowohl wettertechnisch, preislich als auch wegen der Tierwelt. Für Moremi und Chobe waren wir wohl noch einige Wochen zu früh, weil noch nicht soviel Wasser das Gebiet erreichte. Für die Kalahari hingegen wäre ein Monat früher noch besser. Die Temperaturen waren nun im Winterhalbjahr mit tagsüber 30 Grad angenehm warm mit strahlend blauem Himmel. Die Nächte hingegen waren mit unter 10 Grad im warmen Schlafsack im Dachzelt erfrischend kühl. Nebst den zusätzlichen Decken waren wir auch um unsere Doppelkabine im Auto froh, dank der wir genügend Stauraum für unsere Rucksäcke hatten. Die Preise der Campingplätze sind verglichen mit Namibia ein Vielfaches höher, wobei auch viel weniger Campingplätze in Botswana existieren. Diese sind meist gut ausgestattet mit einem Grill (z.T. auch Rost) und teils gar kostenlosem Feuerholz, um sein eigenes Barbecue zu machen.



Das Fleisch hierfür ist im Supermarkt sehr günstig mit Fr. 1 für 300gr frisch geschossenes Impala, Gems oder Rind. Für denselben Preis bekommt man an der Campingplatzbar noch ein Glas mit bestem südafrikanischem Rotwein dazu. Alle Campingplätze sind wild, d.h. es gibt keinen Zaun für die Wildtiere rundherum. Hierfür muss man bei fast jedem Campingplatz unterschrieben, dass der Betreiber keine Haftung übernimmt, falls man gefressen wird. Aus diesem Grund fuhren wir im Dunkeln sogar für lächerliche 100m mit dem Auto zum WC.

Der Nationalparkeintritt für Moremi und Chobe ist mit Fr. 35 pro Tag für zwei Personen mit Auto leicht teurer als in den anderen Parks in Botswana. Verglichen zu Namibia sieht man für die höheren Preise auch viel mehr Tiere in den Parks. Botswana hat sogar das Problem, dass sie mit über 160’000 Exemplaren zu viele Elefanten im Land haben und die Population jährlich um 5% unaufhaltsam wächst. Die Dickhäuter zerstören viele Wälder und Felder, weshalb sie nun gezielt geschossen werden und das Land dafür international kritisiert wird. Als Seitenhieb wollten sie vor einigen Wochen einige tausend Elefanten kostenlos an Deutschland abgeben, weil Deutschland die Trophäenjagd stark ablehnt, durch welche die Tierbestände u.a. reguliert werden. Die Deutschen sind wohl auch eine der grössten Touristengruppen im Lande. Die Einheimischen sprechen alle sehr gut Englisch und bevorzugen dies teils sogar vor ihrer Landessprache Setswana, um untereinander zu kommunizieren. Ausser bei den meisten Parkeingängen haben wir durchwegs sehr freundliche Leute angetroffen, die auch gerne weiterhelfen, sollte man mal ein Problem mit dem Auto oder sich verfahren haben. Dies kam auch bei uns vor, obwohl wir mit einem Garmin GPS, Tracks for Africa und der App Maps.me die 2‘900km in Botswana und Simbabwe navigierten. Zu unserem Glück waren die Hauptstrassen in Botswana viel besser und ohne Schlaglöcher als jene in Simbabwe.

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