Auch im Vorfeld des zweiten Corona-Sommers machten wir uns wieder Gedanken darüber, ob und wo unbeschwertes Reisen mit möglichst wenigen Einschränkungen möglich ist. Die Wahl fiel auf Costa Rica, das seit November 2020 wieder für Touristen aus aller Welt geöffnet ist und keinen Corona-Test oder -Zertifikat voraussetzt.
Die Anreise
Nachdem wir uns im flughafennahen Hotel das EM-Finale zu Gemüte führten, folgte am darauffolgenden frühen Morgen der Gang zum Flughafen. Als erstes hiess es: Covid-Versicherung und Gesundheitspass am Check-in vorweisen. Danach erhielten wir die Tickets für unseren Air France Flug über Paris, was nicht alle Personen am Check-in von sich behaupten konnten wegen fehlenden Unterlagen.
Mit einiges an Verspätung - dem gesperrten Luftraum für die Flugübungen für den 14 Juillet sei Dank - schafften wir es dann doch noch in die Luft und auch die Einreise in Costa Rica verlief „Pura Vida“ konform ohne Probleme. Dies ist übrigens das Motto von Costa Rica. Wort-wörtlich übersetzen lässt sich die Bedeutung nicht, aber es ist in etwa mit „Hakuna Matata“ zu vergleichen.
Auch das Abholen unseres Leihwagens (Suzuki Jimny 4x4 bei Jumbo Car Rental) für die kommenden 28 Tage lief reibungslos ab.
Der Pazifikküste entlang in Richtung Süden
Tag 1 (Alajuela - Quepos)
Als erstes zog es uns an die Westküste des Landes, welche wir über einen Highway durch das hügelige Landesinnere erreichten. An der Flussmündung des Rio Tarcoles sonnten sich rund 15 Krokodile, welche wir aus sicherer Distanz von der Brücke darüber beobachteten.
Im Partyort Jaco und dem nahe gelegenen Playa Hermosa machten wir einen zweiten Stopp, um ein erstes Mal die Füsse in den Pazifik zu stecken.
In Quepos angekommen kühlten wir uns im hoteleigenen Pool ab und lauschten den Geräuschen des dahinter liegenden Naturschutzgebietes. Dabei konnten wir erste Aras beobachten, wie sie Kreise über unseren Köpfen zogen.
Tag 2 (Manuel Antonio Nationalpark)
Nach dem Sonnenaufgang nahmen wir den Bus in den nahe gelegenen Manuel Antonio Nationalpark und starteten so vor dem grossen Ansturm, der sich aber dank Corona in Grenzen hielt.
Auf den verschiedenen Pfaden durch den Park beobachteten wir eine Schildkröte, ein Aguti, unzählige Kapuzineräffchen, diverse Vögel und Leguane.
Zudem erspähten wir unsere ersten Drei-Finger-Faultiere in den Bäumen über uns und liefen zu den Aussichtspunkten über die verschiedenen Buchten und Strände. Den Sonnenuntergang genossen wir bei Chicharron, Chifrijo und einem frischen Ananas-Smoothie.
Tag 3 (Quepos - Uvita)
Vom Hostel aus gelangten wir über einen steilen, dicht bewachsenen Weg an den menschenleeren Playa La Vaca hinunter. Anschliessend fuhren wir der Pazifikküste entlang weiter nach Süden. Nach einer leckeren Portion Tacos statteten wir dem erneut leeren Surferort Dominical einen kurzen Strandbesuch ab.
Bei den nahen Nauyaca Wasserfällen stellten wir unser Auto ab und wanderten knapp eine Stunde zu den zwei Wasserfällen, um dort die aus 45m herabfallenden Wassermassen zu bestaunen und ein Bad im kühlen Nass zu nehmen.
Bei strömendem Regen (das hat das Reisen in der Regensaison so an sich) fuhren wir zu unserem Bungalow in Uvita und liessen den Abend bei einer leckeren Holzofenpizza ausklingen.
Tag 4 (Marino Ballena Nationalpark)
Am nächsten Morgen liessen wir das Auto stehen und machten uns zu Fuss auf den Weg zum Nationalpark Marino Ballena. Schon am Eingang wurden wir von mehreren Kapuzineräffchen begrüsst.
Die nächsten Tiere liessen nicht lange auf sich warten. Weit oben in den Bäumen entdeckten wir zwei wunderschöne Aras.
Dem menschenleeren Strand entlang führte der Weg weiter bis zum Wahrzeichen Uvitas, der Walfischflosse. Diese ist nur bei Ebbe begehbar.
Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die umliegenden Strände. Nach einem leckeren, selbstgemachten Schinken-Käse-Avocado-Sandwich (das war übrigens auch noch in den nächsten 4 Tagen unser Lunch-Menü) genossen wir das Pura Vida im Schatten der Palmen.
Im Verlauf des Nachmittags sahen wir ein Duzend weitere Aras in den Bäumen sowie drei tote Kugelfische am Strand.
Osa Halbinsel
Tag 5 (Uvita - Dos Brazos)
Am Morgen danach machte uns der Regen einen Strich durch unser geplantes Programm, den Wasserfällen in Uvita. Deshalb füllten wir unsere Vorräte auf für die nächsten drei Tage und fuhren weiter in Richtung Süden auf die Halbinsel Osa. Nach einem Auf und Ab über die hügeligen Strassen erreichten wir Dos Brazos, stellten unseren 4x4 dort ab und beluden unsere Rücksäcke mit dem Nötigsten für die nächsten drei Nächte. Schwerbepackt buckelten wir diese in das 30min. höher gelegene Bolita Rainforest Hostel hoch, das inmitten des Regenwaldes am Rande des Corcovado Nationalparks liegt.
Bereits beim Öffnen des Safe im halb-offenen Zimmer wurde uns klar, dass wir uns inmitten der Natur befinden, als uns eine Kröte entgegen sprang.
Zur Beruhigung gab es selbstgekochte Pasta, bevor es um 20 Uhr zu Bett ging.
Tag 6 (Corcovado Nationalpark)
Geweckt wurden wir kurz nach 5 Uhr von den ersten Sonnenstrahlen. Nach dem Frühstück suchten wir uns die passenden Gummistiefel aus, um auf den Hostel-eigenen 15km Wanderwegen die Natur zu erkunden.
Auf einem Baum gleich neben der Küche sahen wir bereits das erste Faultier.
Wenige Gehminuten später blieben wir aufgrund markanter Geräusche über uns stehen. Dank dem Knacken der Äste und Rascheln der Blätter entdeckten wir hoch oben in den Bäumen mehrere Brüllaffen. Der Weg führte weiter zum Aussichtspunkt Gotogo, von welchem wir über das riesige Blätterdach des Urwaldes sahen.
Da der Corcovado Nationalpark keine wirklichen Grenzen oder Zäune hat, liefen wir auch ein Stück in den Park hinein und sahen sogleich unsere ersten fünf Tukane. Zudem sahen wir den ganzen Tag diverse Kolibris um uns herumschwirren, Frösche umherhüpfen und Echsen im Gebüsch rascheln.
Auf dem Rückweg zum Hostel machten es uns die nächste Brüllaffen-Familie etwas einfacher, da wir sie anhand ihrem markanten Gebrüll schnell entdeckten. Nach einem kurzen aber heftigen Regenschauer erreichten wir am Nachmittag wieder unser Hostel.
Zurück im Hostel wurde uns klar, dass wir gar nicht so weit hätten laufen müssen, denn gleich vor unserem Hostel sahen wir einen Tukan auf einem Baum, Kolibris im Garten sowie einen Frosch an unserer Zimmertüre.
Tag 7 (Corcovado Nationalpark)
Heute stand Teil 2 der Hostel-eigenen Wanderwege auf dem Programm. Diesmal starteten wir nicht nur zu zweit, sondern zu dritt. Coco, ein am Vortag im Hostel zugelaufener Strassenhund, wollte unbedingt auch mit uns mit und so konnten wir seinem unschuldigen Blick nicht widersprechen.
Dass wir den jungen Hund dann auch wieder im Hostel zurückbringen konnten, grenzte fast an ein Wunder. Entweder hatten wir einfach nur Glück oder der Hund hatte wirklich eine ausgeprägte Spürnase, dass er uns immer wieder fand. Er ging nicht weniger als 5x verloren und dies zum Teil über mehr als eine halbe Stunde resp. mehr als einen Kilometer im dichten Regenwald.
Nichtdestotrotz hatten wir als Hunde-Babysitter einen tollen Tag mit ihm, auch wenn ihm die Besuche bei den zwei grossen Wasserfällen Bonanza 1 & 2 nicht sonderlich gefielen und er uns dies mit einem lauten Jaulen mitteilte.
Auf dem Rückweg sahen wir wieder mehrere Brüllaffen, Tukane und sogar eine kleine Schlange auf dem Dschungelpfad.
Tag 8 (Dos Brazos - Alaska)
Am letzten Tag im Urwald am Rande des Corcovado absolvierten wir noch die übrig gebliebenen Trails zum Cacique Wasserfall. Anschliessend buckelten wir unser Gepäck und liefen am Mittag über einen erst kürzlich eröffneten neuen Trail wieder aus dem Dschungel und durch diverse Flüsse zurück in die Zivilisation.
Es folgte eine kurze Fahrt über die holprigen Strassen ins nahe gelegene Puerto Jimenez, wo wir nach drei Tagen selbst-gekochtem Essen eine leckere Pizza und frische Smoothies genossen.
Die drei Tage zuvor absolvierte Strecke mussten wir nun wieder zurückfahren, da es leider keine andere Strasse in Richtung Karibikküste gibt.
Nach der längeren Fahrt folgte ein kurzer Stopp im altbekannten Supermarkt in Uvita, bevor es weiter nach Dominical ging. Hier wollten wir um 18 Uhr eigentlich den Sonnenuntergang geniessen, aber die aufkommenden Wolken machten uns einen Strich durch die Rechnung.
In den Bergen im Landesinneren
An dieser Stelle des im Kopf geplanten Reiseprogramms wäre nun ein Abstecher nach San Gerardo de Rivas geplant gewesen, um von dort die 2-Tageswanderung auf den höchsten Punkt Costa Ricas, den Cerro Chirripo, zu unternehmen. Aber leider macht es einem der Costa-ricanische Staat mit einem sehr komplizierten Bewilligungsverfahren für eine Besteigung nicht einfach. Andererseits muss man die Reservation über 6 Monate vorher schon tätigen, da der Ansturm so gross ist.
Dennoch fuhren wir etwas in die Berge. Die Strasse windete sich den Berg hoch und in etwas mehr als einer Stunde schafften wir es vom Meer bis knapp auf 2‘500m hoch, wo angenehme 14 Grad herrschten. Hier machten wir halt in Alaska, einem winzigen Kaff kurz vor dem Cerro de la Muerte. Nach einigen Hilfestellungen von einem Einheimischen fanden wir schliesslich den Weg zu unserem Cabiña, das eine Art Costa-ricanisches Chalet darstellt. Um dorthin zu gelangen, brauchten wir unseren 4x4 das erste Mal, um den steilen, unbefestigten und schmalen Pfad hinunter zu gelangen. Dort angekommen hatten wir das Cabaña dann ganz für uns alleine, das nächste Gebäude lag über einen Kilometer weit entfernt.
Tag 9 (Alaska - San Gerardo de Dota)
Nach einer kühlen Nacht um die 10 Grad genossen wir unser Müesli auf dem Aussichtspunkt vor unserem Häuschen. Anschliessend fuhren wir die steile Strasse wieder hoch und dem Highway entlang auf den Pass den Cerro de la Muerte, auf dem wir auf 3‘350 m.ü.M doch etwas mehr nach Luft ringen mussten als unten am Meer. Dies machte uns jedoch nichts aus und wir stiegen zum höchsten Punkt der Pan-America (Strasse von Alaska nach Feuerland), dem Cerro de la Muerte auf 3‘491 m.ü.M. hoch.
Da der Ausblick zwischen den vielen Sendemasten nicht so ansprechend war, stiegen wir noch auf den leicht tiefer aber umso schöner gelegenen Cerro Asunción hoch.
Anstatt nach San Gerardo der Rivas (Ausgangspunkt Cerro Chirripo) führte uns der Weg nun nach San Gerardo de Dota, das ebenfalls in den Bergen liegt. Dieses Tor zum Los Quetzales Nationalpark nutzten auch wir, um in den umliegenden Wäldern nach dem scheuen Quetzal (Vogel), dem Nationaltier von Guatemala, Ausschau zu halten. Leider blieb uns dies wie auch allen anderen verwehrt, doch wir sahen viele Vögel und Einhörnchen im Moos-bewachsenen Wald. Das unerwartete Highlight aber war die Wanderung zu zwei atemberaubenden Wasserfällen am Rio Savegre, welche kaum in irgendwelchen Highlights von Costa Rica erwähnt werden.
Auch für diese Nacht haben wir uns eines dieser charmanten Cabiñas in San Gerardo reserviert, in welchem wir unsere selbstgemachten Bruscetta und nach 7 Tagen wieder einmal eine warme Dusche und eine Heizung im Chalet genossen, vor allem bei Aussentemperaturen unter 10 Grad.
Tag 10 (San Gerardo de Dota - Turrialba)
Bei starkem Regen fuhren wir am nächsten Tag los, um wieder in etwas tiefere Lagen zu gelangen. Unser Zwischenziel Cartago erreichten wir schon bald. Dort liessen wir es uns nicht nehmen, der wohl schönsten Kirche des Landes, der Basilica de Los Angeles, einen Besuch abzustatten.
Auch die Ruinen der Kirche Apostol Santiago sind einen kurzen Besuch wert, wenn man sich in der Stadt befindet.
Da es auch in Cartago weiterhin heftig regnete und sich die mittlerweile überfüllten Strassenrinnen den Weg des geringsten Widerstandes direkt über die Strasse suchten, führten wir unseren kurzen Stadtrundgang mit Flipflops und Regenschirm durch. Auf der Weiterfahrt an unser Endziel Turrialba wurde uns dann langsam bewusst, dass dies keine alltäglichen Niederschläge in der Regenzeit sind. In allen durchfahrenen Dörfern waren die Menschen damit beschäftigt, verstopfte Strassenrinnen vom Dreck freizuschaufeln. Bald zeigte sich auch auf der Strasse ein anderes Bild. Heruntergerutschte Hänge, Felsbrocken oder umgestürzte Bäume blockierte die Strasse immer wieder einseitig und des öfteren mussten wir knietief überflutete Stellen auf der Strasse durchfahren. Rund 2km vor unserem gebuchten Hostel in Turrialba ging dann nichts mehr und die Strasse war gesperrt. So fuhren wir über einen Umweg auf die andere Seite der Stadt und staunten nicht schlecht, als wir hunderte aus der Stadt herausfahrende Autos sahen und nur noch die Feuerwehr in die Stadt selbst hineinfuhr. In der Stadt selbst sah es in etwa so aus:
Nach einer kurzen Recherche und einigen Bildern von knietief überfluteten Supermärkten waren wir erstmal froh über unser Timing, dass wir am Morgen ausgeschlafen und unsere Vorräte bereits in Cartago aufgestockt hatten. Nun musste ein Plan B her. Diesen schmiedeten wir im Restaurant gleich neben dem mittlerweile zu einem reissenden Wildwasser gewordenen Rio Turrialba und sahen von dort, wie die flussnahen Bäume wie Spielzeuge kippten und vom Fluss mitgerissen wurden. Somit machten wir uns in ein Hostel auf einer sicheren Anhöhe auf und verbrachten dort eine mehr oder weniger entspannte Nacht.
Tag 11 (Turrialba)
Das Ausmass der starken Regenfälle wurde uns erst am Tag danach so richtig bewusst, als wir nochmals an den Rio Turrialba spazierten. Direkt am Fluss gelegene Häuser wurden vom Wasser unterspült und zum Teil (oder vielleicht auch ganz) von den Wassermassen mitgerissen.
Die Stadt Turrialba wurde von diesen heftigen Niederschlägen am stärksten getroffen, da hier 5 Flüsse zusammenfliessen, darunter auch die am stärksten betroffenen Rio Colorado und Rio Turrialba, in deren Mitte wir uns befanden. In Turrialba selbst fielen zudem rund 270 l/m2 Regen innerhalb von 12 Stunden. Dies entspricht doppelt so viel Niederschlag wie sonst im gesamten Monat Juli. Hier einige weitere Eindrücke des Ausmasses:
https://www.crhoy.com/nacionales/fotos-y-videos-el-centro-de-turrialba-completamente-inundado-por-fuertes-lluvias/
Wenn man diese Bilder sieht, werden die relativ gut kanalisierten Wassermassen der starken Niederschläge in der Schweiz vor einigen Tagen wieder etwas relativiert.
Am Nachmittag endete der über 24 Stunden andauernde Starkregen dann ein erstes mal. Unsere für diesen Tag gebuchte River Rafting Tour auf dem Rio Pacuare ist aber dennoch wortwörtlich ins Wasser gefallen. So widmeten wir uns anderen Dingen wie dem regelmässiges Prüfen der Katastrophenseite und dem Umplanen unserer Reiseroute, da die geplante Weiterfahrt an die karibische Küste wegen ebenfalls starken Überschwemmungen ein zu grosses Risiko gewesen wäre.
Tag 12 (Turrialba - Santa Elena)
Anstatt weiter an die karibische Küste nach Cahuita führte uns die Reise deshalb wieder zurück in Richtung Westküste. Auf dem Weg dorthin fuhren wir durch diverse vom Regen verwüstete Dörfer und sahen, wie schnell die Aufräumarbeiten auf den Strassen aufgenommen wurden, sodass wir nur noch wenigen umgekippten Bäumen und Felsbrocken auf der Strasse ausweichen mussten. Schliesslich gelangten wir wieder auf den Highway in Richtung Hauptstadt San Jose. Diese und deren Verkehrschaos umfuhren wir gekonnt. Nach mehreren Stunden Fahrt endlich wieder an der Pazifikküste angekommen, genossen wir die milderen Temperaturen und das trockene Wetter nach zwei verregneten Tagen. Vom Highway auf Meereshöhe führte die Strasse wieder hoch nach Santa Elena auf über 1’300 m.ü.M.
Hier liessen wir nach knapp zwei Wochen ein erstes Mal unsere Wäsche machen und genossen am Abend leckere mexikanische Tacos.
Tag 13 (Santa Elena Nebelwald)
Santa Elena ist vor allem für die Nebelwälder bekannt. Anstatt in den überteuerten und sehr touristischen Monteverde Nebelwald zog es uns früh morgens in den Santa Elena Nebelwald. Auf rund 15 km Wanderwegen erkundeten wir die verschiedensten Ecken des feuchten und immergrünen, mystischen Waldes.
Auch vom Aussichtsturm aus hatten wir einen tollen Ausblick auf das Dach des Blätterwaldes. Die anscheinend hier lebenden Tiere Queztal, Zweifingerfaultier und Nasenbär blieben uns heute leider verwehrt. Dennoch sahen wir wieder ganz viele schöne Vögel (u.a. Kolibris) und mehrere Riesentausendfüssler.
Am Abend gabs dann Tico-Live-Musik zu Fajitas und Quesedillas.
Nicoya Halbinsel
Tag 14 (Santa Elena - Tamarindo)
Nach einem traditionellen Frühstück im Hostel (Reis mit Bohnen sowie Kochbananen) fuhren wir früh morgens wieder in tiefere Lagen auf die Halbinsel Nicoya. An unserem Tagesziel Tamarindo angekommen wechselten wir auf Badekleidung und liefen an den nahen Strand, um dort etwas zu entspannen und den anderen beim Surfen zuzuschauen. Nach einem kurzen Regenschauer genossen wir einen herrlichen Sonnenuntergang - unseren ersten in Costa Rica.
Anschliessend kochten wir uns im Hostel Ratatouille.
Tag 15 (Tamarindo)
Heute stand der erste wirkliche Strandtag auf dem Programm. Diesen haben wir uns nach zwei Wochen vollem Programm auch verdient. Doch dafür mussten wir erst den reissenden Fluss Rio San Francisco bei Ebbe durchqueren, um an den menschenleeren Playa Langosta zu gelangen.
Dies meisterten wir auch auf dem Rückweg mit Bravour und gönnten uns am Mittag zur Abwechslung eine leckere Portion frisch gemachte Sushis.
Anschliessend stiegen wir ins Auto und fuhren an die etwas weiter südlich gelegenen Strände. Nach einem kurzen und etwas enttäuschenden Abstecher an den nicht schwarzen Playa Negra konnte dann der Playa Avellanas umso mehr überzeugen.
Auch die dahinter liegenden Mangroven sind einen kurzen Abstecher wert.
An diesem sahen wir der zunehmenden Flut und den guten Surfern zu und verweilten hier bis nach Sonnenuntergang.
Tag 16 (Tamarindo - Rio Celeste)
Heute verliessen wir Tamarindo bereits wieder, doch zuerst stand noch ein Besuch der Strände im Norden auf dem Programm. Der Playa Conchal ist (wie es der Name sagt) für seine Muscheln bekannt. Doch viel mehr hat uns hier das wunderbar hellblaue Wasser, der goldbraune Sandstrand und die wenigen Leute beeindruckt.
Dies war der erste Strand ohne Wellen und ohne rot-gehisste Fahne, sodass wir uns ohne Bedenken an unserer Meinung nach schönsten Strand der Pazifikküste abkühlen konnten. Die Krokodile in der Lagune dahinter haben wir heute (leider) nicht gesehen. Nach einer kurzen Fahrt an den benachbarten Playa Flamenco genossen wir dort unsere selbstgemachten Wraps vor einer wunderschönen Sonneruntergangs-Kulisse.
Nach fast drei Tagen Strand haben wir uns wieder erholt und es war an der Zeit, Abschied vom Meer und von der Pazifiküste zu nehmen. So fuhren wir über Liberia weiter nach Bijagua - oder zumindest kurz davor. Denn plötzlich blockierte ein umgekippter Lastwagen den Highway und somit unsere Weiterfahrt, sodass wir schliesslich etwas später als geplant bei unserer Unterkunft am Rio Celeste ankamen.
Arenal-Gebiet
Tag 17 (Rio Celeste - La Fortuna)
Nach einem ausgezeichneten Frühstück im Hostel liefen wir den kurzen Weg an den Eingang zum Nationalpark Volcan Tenorio.
Dieser ist vor allem für seinen hellblauen Fluss und den gleichnamigen Wasserfall Rio Celeste bekannt. Dem Fluss entlang stieg uns immer wieder der beissende Schwefelgeruch in die Nase, was auch der Grund ist, weshalb hier vom Baden abgeraten wird.
Das Wasser im Rio Celeste wird hellblau wegen der Durchmischung zweier Flüsse. Heute hatten wir leider nicht so viel Glück, denn das Wasser schien wegen dem leichten Nebel und Regen nicht so hellblau. Nichtsdestotrotz stiegen wir die vielen Stufen zum tosenden Wasserfall hinunter und hatten diesen mehr oder weniger für uns alleine.
Nach dem Nationalpark machten wir bei einer kleinen Badestelle des Rio Celeste Halt, um unseren Lunch (selbstgemachte Wraps wie praktisch jeden Tag) zu geniessen. Nach einer unerwartet holprigen Fahrt über diverse Offroad-Strassen erreichten wir das Dorf Arenal am gleichnamigen See.
Von dort schlängelte sich dann eine bessere Strasse dem Seeufer entlang. Plötzlich sahen wir am Wegrand ein Schweizerkreuz und eine Schweizerfahne, sodass wir umdrehten und uns das etwas genauer anschauten. Das Hotel Los Heroes wurde ganz im Stile eines Schweizer Chalets gebaut.
Daneben befinden sich auf dem leider geschlossenen Hotelgelände auch ein Bauernhof, eine kleine Dorfkirche, die typisch gelben Schweizer Wanderwegweiser und sogar eine kurze Zugstrecke mit einer Glacier-Express-Kopie und einem Viadukt. Auf der Weiterfahrt in Richtung La Fortuna liess sich der pompöse Vulkan Arenal ein erstes Mal erblicken. In La Fortuna angekommen bezogen wir unser Apartment, kochten erneut zwei Portionen Ratatouille und planten die Aktivitäten für die kommenden zwei Tage im Arenal-Gebiet.
Tag 18 (La Fortuna)
Der heutige Tag stand wieder mal ganz im Zeichen der Tiere. Mehr oder weniger zufällig machten wir beim Naturschutzgebiet Mirador el Silencio Halt und liessen den deutlich teureren Nationalpark und das Privatgebiet Arenal 1968 links liegen. Und dies ganz zu recht, wie sich später herausstellte. Schon bald hörten wir von den Pfaden im Wald lautes Gebrüll - dies konnten nur die Brüllaffen sein. Kurz darauf sahen wir über unseren Köpfen, wie eine Bande von Klammeraffen (spider monkeys) von Baum zu Baum hüpfte. Beim Aussichtspunkt angekommen hatten wir riesiges Glück, einen der wenigen Momente mit perfekter Sicht auf den Vulkan Arenal zu erhaschen, bevor der Vulkangipfel wieder in den Wolken verschwand.
Auf den Trails danach sahen wir Duzende Haubenguane und zwei grosse pfauenähnliche Hokkos, bis wir wieder aus dem Wald kamen. Dort stapften wir den Weg in Richtung Vulkan Arenal etwas hoch, um die Lavafelder vom letzten grossen Ausbruch 1968 zu bestaunen.
Nach einem kurzen Abstecher zu einem schönen grünen See machten wir uns auf den Rückweg. Hier folgte das unerwartete Highlight des Tages. Wir sahen zwei Nasenbären, welchen von den Bäumen runterkletterten und dann schnell unseren Weg kreuzten. Kurz darauf sahen wir auch noch die dritte hier lebende Affenart. Ein Kapuzineraffe bemerkte auch uns und versuchte, uns mit herabwerfenden Ästen zu verteiben. So machten wir ihm diesen Gefallen und begaben uns nach einem ereignisreichen Tag zurück ins Apartment. Hier wechselten wir noch kurz auf Badekleidung und liefen zum Fluss Rio Fortuna, um dort ein Bad im kühlen Nass zu nehmen und den waghalsigen Sprüngen anderer von den Felsen zuzuschauen.
Tag 19 (La Fortuna)
Da wir in den letzten Tagen immer rund 10km pro Tag gewandert sind, gönnten wir unseren Muskeln mal etwas Entspannung. In den kostenlosen heissen Quellen im Rio Tabacon kann man bei ca. 35 Grad Wasssertemperatur im vom Vulkan Arenal erhitzten Wasser baden.
Nach über einer Stunde im warmen Nass schnürten wir wieder die Wanderschuhe bei den Mistico Hängebrücken. Nach dem Eingang sahen wir ein Eichhörnchen und mehrere schöne Vögel. Anschliessend folgte der Gang über sechs Hängebrücken hoch über den Bäumen.
Gegen Ende des Trails kreuzte dann eine Nasenbären-Bande mit Jungtieren unseren Weg und wir konnten sie etwas länger als am Vortag beobachten.
Beim Parkausgang sahen wir noch eine Lanzenotter, eine der giftigsten Schlangen Costa Ricas. Da vier der letzten fünf Nachtessen selbstgemachtes Ratatouille war, gönnten wir uns wieder mal einen leckeren Burger & Nachos auswärts.
Tag 20 (La Fortuna - Tortuguero)
Bevor wir das Arenal-Gebiet wieder verliessen, statteten wir dem Wasserfall Rio Fortuna noch einen Besuch ab. Bereits von der Aussichtsplattform oben erhaschten wir einen Blick auf den Wasserfall, der malerisch inmitten eines Regenwaldes liegt. Über mehr als 500 Treppenstufen gelangten wir anschliessend nach unten, um die tosenden Wassermassen von Nahem zu bestaunen.
Aufgrund der starken Regenfälle in der Nacht zuvor blieb der Badebereich heute geschlossen.
Weiter an den Pazifik
Zurück im Auto fuhren wir weiter in Richtung Osten, um an die Karibikküste zu gelangen. In La Pavona angekommen stiegen wir aufs Boot um, um zu unserem Tagesziel Tortuguero zu gelangen. Dieser Ort kann nur per Boot (oder Flugzeug) erreicht werden.
Bereits auf der rund einstündigen Fahrt durch den schmalen Kanal des Rio La Suerte hielt unser Kapitän mehrmals und zeigte uns ein kleines Krokodil auf einer Sandbank sowie Klammeraffen am Ufer. In Tortuguero angekommen (95% leben hier vom Tourismus) erkundeten wir das kleine, autofreie Dorf sowie den Strand und buchten die Touren für den nächsten Tag.
Tag 21 (Tortuguero Nationalpark)
Heute klingelte der Wecker bereits vor 5 Uhr, sodass wir noch vor Sonnenaufgang in unser Kayak stiegen und mit einem Guide in Richtung Tortuguero Nationalpark lospaddelten.
In diesem Nationalpark leben nebst zahlreichen Zwei- und Vierbeinern auch über 400 Vogelarten, was einer grösseren Artenvielfalt als in ganz Europa entspricht. Wir sahen heute nur einen Bruchteil davon, unter anderem mehrere Schlangenhalsvögel, Tiger- oder Nacktkehlreiher, Eisvögel, Zwergsultantshühner und Kahnschnäbel. Auf den Bäumen über uns sahen wir ein Faultier, diverse Brüllaffen und Iguanas (Leguane). Zudem sahen wir eine Jesus-Christus-Echse über das Wasser laufen sowie einen Kaiman am Uferrand. Nach über drei Stunden in den Kanälen des Tortugueros paddelten wir zurück ins Hostel und zogen die Wanderschuhe an, um uns im selben Nationalpark selbst auf Tiersuche zu begeben. Auf dem erst kürzlich eröffneten ersten Landpfad, dem Jaguar Trail, sahen wir zwar keinen Jaguar, aber ganz viele andere Tiere.
Mehrere Tukane und Papageie flogen über unsere Köpfe hinweg und wir sahen wieder unzählige Kapuziner- und Klammeraffen. Das Highlight folgte dann ganz am Ende des Trails. Unmittelbar neben uns am Wegrand zeigte sich ein kleiner Ameisenbär völlig unbeeindruckt von unserer Anwesenheit.
So waren wir umso beeindruckter, haben wir ihn doch nicht drei Meter vom Strand entfernt und eine Palme hochkletternd erwartet. Die diversen Verhaltens-Tafeln im Park für den Fall einer Jaguar-Sichtung sind nicht unbegründet, denn am Strand nebenan werden jährlich über 400 erwachsene Meeresschildkröten von einem Jaguar (Population steigend) gerissen. Spät Abends machten auch wir uns mit einer kleinen Gruppe und einem Guide auf an den Strand, um die Eiablage einer Grünen Meeresschildkröte miterleben zu dürfen. Nach Mitternacht ging dann ein ereignisreicher Tag nach fast 24 Stunden zu Ende.
Tag 22 (Tortuguero - Cahuita)
Am nächsten Tag war also erst mal Ausschlafen und Erholen am Hostel-Pool angesagt.
Danach spazierten wir ein paar Meter am Strand und schwangen auf der Palmenschaukel durch die Luft.
Nach dem Mittag nahmen wir das Boot zurück nach La Pavona und fuhren von dort wieder mit dem Auto weiter. Das erste Mal hatten wir viel Verkehr und bald wussten wir auch wieso. Je näher wir der grossen Hafenstadt Puerto Limon kamen, desto mehr mit Ananas und Bananen geladene Lastwagen hatte es auf der Strasse. Neben der Strasse stapelten sich die Container wie auf einem Containerschiff. Einiges später als geplant erreichten wir unser Tagesziel Cahuita ganz im Südosten des Landes dann doch noch im Dunkeln. Nach dieser langen Fahrt und dem erfolgreichen zweiten Versuch nach Cahuita (der erste ging an Tag 11/12 schief) gönnten wir uns eine leckere Pizza beim Italiener.
Tag 23 (Cahuita)
Nach den Reisestrapazen war erst wieder mal ein Tag Entspannen im karibischen Meer angesagt. Den über 3km langen Punta Uva Strand spazierten wir auf und ab und scheuten auch den schlammigen Weg zum Aussichtspunkt nicht.
Immer wieder sahen wir hier am Strand Papageien in den Bäumen. Auf dem Rückweg entdeckten wir dann sogar ein halbes Duzend Wasserschildkröten und diverse Brüllaffen gleich neben der Strasse. Im Hostel kochten wir uns aus unseren von den Wraps übrig gebliebenen Zutaten dann leckere mexikanische Quesedillas.
Tag 24 (Cahuita Nationalpark)
Heute stand der letzte Nationalpark unserer Reise auf dem Programm. Der nahe gelegene Cahuita Nationalpark ist der erste Nationalpark auf unserer Costa Rica-Reise, in welchem kein Eintritt verlangt wird. Stattdessen kann jeder selbst definieren, wie viel man spenden möchte für den Unterhalt des Parks. Gleich nach dem Eingang sahen wir erste Kapuziner- und Brüllaffen sowie ein Faultier hoch oben in den Bäumen auf Futtersuche. Wenige Meter danach konnten wir dann zum ersten Mal ein Faultier ganz aus der Nähe beim Schlafen beobachten.
Übrigens: Faultiere schlafen bis zu 16 Stunden pro Tag und kommen nur einmal pro Woche auf den Boden, um ihr Geschäft zu erledigen. Auch in diesem Nationalpark gab es nochmals ein Novum und wir sahen ein Tier, das sich bislang von uns versteckte. Ein Waschbär war parallel zu unserem Weg auf Futtersuche und liess sich nicht durch unsere Anwesenheit ablenken.
Nachdem wir zwei knietiefe Flüsse durchquert hatten, gelangte wir an den schönsten Strandabschnitt im Park in der Nähe des Punta Cahuita. Hier genossen wir ein Bad im warmen, türkisblauen Wasser und genossen unsere selbstgemachten Sandwiches mit frischem Brot aus der belgischen Bäckerei.
Auf dem weiteren Weg durch die Sumpfgebiete sahen wir noch mehrere faustgrosse Spinnen, weitere Brüllaffen sowie eine Jesus-Christus-Echse über das Wasser laufen. Nach einer kurzen Busfahrt waren wir wieder zurück in Cahuita und kühlten uns kurz vor Sonnenuntergang noch im Playa Negra ab.
Am Abend gab es dann Pizza und frischen Fisch an typisch karibischer Kokosnusssauce.
Tag 25 (Cahuita - Turrialba)
Da uns der Regen einen Strich durch die Rechnung machte, fuhren wir zum „Lädele“ ins nahe gelegene Puerto Viejo anstatt an den Playa Grande.
Dieser etwas grössere Partyort wäre die Alternative zu unserer eher ruhigeren Wahl Cahuita gewesen. Nach einem Sandwich am Strand neben einem Wrack stiegen wir wieder ins Auto und fuhren nach Turrialba.
Hier gestattete sich die Restaurant-Suche wie des Öfteren etwas schwieriger, denn erst das Vierte von uns bevorzugte Restaurant hatte geöffnet, die restlichen davor ziemlich sicher nach oder wegen Covid geschlossen.
Tag 26 (Turrialba - Alajuela)
Nach Turrialba sind wir nochmals zurückgekehrt, um unseren an Tag 11 abgesagten River Rafting Trip nachzuholen. Denn der Pacuare River zählt zu den Top 7 Flüssen auf der Welt für River Rafting. Nach der Abholung beim Hostel fuhren wir in die Berge nach Linda Vista, um dort gemeinsam mit mehreren Gruppen den Einstieg in unser Abenteuer zu wagen. Nach einer kurzen Instruktion durch unseren Guide sassen wir zu sechst im Boot und paddelten sogleich auf die erste grössere Stromschnelle los.
Schnell wurden wir von Kopf bis Fuss mit dem kalten Wasser überspült. Dasselbe geschah uns in den nächsten 3 Stunden duzende Male auf den weiteren 28km auf dem Rio Pacuare. Die Stromschnellen der Klasse 3 und 4 hatten es wegen dem Regen am Vortag in sich. Dies mussten auch unsere Kollegen im selben Boot vor und hinter uns sitzend erfahren, die aus dem Boot gespült wurden. Dasselbe Schicksal erlitt sogar unser erfahrene Guide, nur wir blieben in der Bootsmitte von einem kompletten Spülgang verschont. Nachdem es zwischendurch bereits frische Ananas und Wassermelone gab, erhielten wir am Ende in Siquierres einen Lunch als Stärkung für den Weg zurück nach Turrialba. Von dort fuhren wir wieder zurück nach Alajuela, um unsere letzte Nacht zu verbringen.
Der Rückflug
Nachdem wir die letzten Sonnenstrahlen am Hotelpool genossen hatten, machten wir uns auf an den Flughafen, um einen Antigen-Schnelltest zu machen. Diesen benötigten wir für die Einreise in die Schweiz. Nach einem letzten leckeren, mexikanischen Essen gaben wir unser Mietauto ab und wurden an den Flughafen chauffiert. Einen Tag früher als geplant (dem gestrichenen Flug am Tag danach sei Dank) reisten wir also wieder aus Costa Rica ab. In Paris angekommen stiegen wir in den Terminal-Zug ein und hatten prominente Begleitung. Die französischen Olympiasieger im Herren-Volleyball waren mit ihren um den Hals gehängten Goldmedaillen auf dem Heimweg von Tokio und wir sahen sogar die Olympische Fahne, welche Tags zuvor von Tokio an Paris übergeben wurde für die Sommerspiele 2024 in der Stadt der Liebe. Da wir wegen den verschobenen Rückflügen über 22 Stunden Aufenthalt hatten und wir leider nicht nach Frankreich einreisen durften weil Costa Rica auf der roten Liste ist, gönnten wir uns eine Nacht im Terminalhotel. Gut erholt flogen wir dann am Tag darauf zurück nach Zürich, wo unsere Reise nach genau vier Wochen endete.
Fazit
Wir hatten das Glück, quasi noch in der Corona-Zeit in Costa Rica zu reisen. Verglichen mit den Jahren und den Sommern davor waren viel weniger Touristen unterwegs. Wir mussten die Strände, Restaurants und Nationalpärke nur mit wenigen anderen teilen und konnten immer spontan den nächsten Tag planen, ohne vorgängig etwas reservieren zu müssen. Dass vor Corona auch viel mehr Amerikaner in Costa Rica unterwegs waren, ist auch an den gesprochenen Sprachen erkennbar. Anders als in anderen Mittelamerikanischen Ländern kommt man in Costa Rica mehr oder weniger problemlos mit Englisch durch. Zudem wird auch der US-Dollar im ganzen Land als alternatives Zahlungsmittel zu Colones anerkannt, was es für US-Bürger einfach zum Reisen macht.
Da wir unseren Mietwagen bereits im März gebucht hatten, erhielten wir für rund CHF 30 pro Tag (inkl. Vollkasko-Versicherung ohne Selbstbeteiligung) einen sehr guten Preis für einen 4x4, wie uns auch Einheimische bestätigten. Dieser wurde auch rege genutzt, denn in den 27 Tagen haben wir nicht weniger als 2’354 km zurückgelegt, was einem Durchschnitt von rund 87 km pro Tag entspricht. Den 4x4 könnte man sich für eine nächste Reise sparen, denn wir haben diesen nur einmal für eine sehr steile Zufahrt zu einem Hostel benötigt. Entgegen vielen Berichten in unserer Recherche vor der Reise sind mittlerweile sehr viele Strassen geteert, oder zumindest alle Strecken zu den touristischen Sehenswürdigkeiten. Mit einem Mietauto in Costa Rica zu Reisen ist auch im Nachhinein die richtige Entscheidung. Nationalpärke und andere Sehenswürdigkeiten sind mit dem ÖV nur sehr umständlich oder z.T. gar nicht zu erreichen und so hätte man stets eine relativ teure Tagestour mit einem lokalen Reiseanbieter buchen müssen.
Dass das Reisen in Costa Rica etwas kostspieliger ist als in anderen mittelamerikanischen Ländern (u.a. auch wenn man ein Mietauto hat), war uns schon im Vorhinein bewusst. Die „Ticos“, wie die Einheimischen genannt werden, setzen aber auch sehr viel auf den Umweltschutz und Ökotourismus. So fliesst ein Grossteil der Nationalpark-Eintritte wieder zurück in Umweltprojekte oder allgemeine Hilfsprojekte in lokalen Bezirken. Für CHF 30 pro Nacht für ein Zimmer und CHF 5-10 pro Mahlzeit kann man aber auch hier relativ preiswert leben. Die Auswahl und auch das Essen selbst in den Restaurants war immer sehr gut, sodass wir uns entgegen vieler Aussagen anderen nicht nur von Reis & Bohnen ernähren mussten. Zudem ist die grosse Auswahl an frischen Früchten wirklich genial, sodass wir praktisch jeden Tag eine saftige Wassermelone oder Ananas gegessen haben. Der Export von Früchten wird wohl auch der grösste Wirtschaftszweig des Landes darstellen. Dass wir zu Beginn der Regenzeit reisten, haben wir nur kurz 2-3 Tage in und um Turrialba bereut, als Dauerregen herrschte. Ansonsten hat es jeden Tag meist gegen Abend für 1-2 Stunden geregnet, was nicht weiter schlimm war.
AntwortenLöschenDanke fürs Verfassen des Blogs.
Wir freuen uns, wenn wir eure Reise mitverfolgen können!!😎
Eine tolle Zeit wünsche ich euch aus der verregneten Heimat, Claudia