Kolumbien 2023
Beim Check-in für den Flug von Panama City nach Santa Marta wurde ich nur kurz wegen eines Weiterreisetickets gefragt und erreichte kurze Zeit später meinen Startpunkt im Norden von Kolumbien.
Santa Marta
Mit dem Bus fuhr ich vom Flughafen in die Stadt und hüpfte schnell raus, als der Bus plötzlich in eine andere Richtung fuhr. Mir wurde schnell klar wieso. Es war Karneval (3-tägiges Fest des Meeres) und somit herrschte Ausnahmezustand in der Innenstadt. Ich wollte die letzten Meter zum Hostel laufen, doch es gab kein Durchkommen auf die andere Strassenseite (angeblich muss man 4h warten). Mit der Hilfe eines Ausländers schaffte ich es dann doch noch an den vielen Taschendieben vorbei durch eine Öffnung in den Absperrungen auf die andere Seite. Nach etwas Sightseeing in der ältesten Stadt Kolumbiens, dem Besuch des lokalen Marktes und einer Abkühlung von den schwülen Temperaturen im Hostelpool kochten wir mit den teuren Lebensmitteln aus dem Supermarkt eine köstliche Lasagne.
Minca
Mit dem Shuttle fuhren wir weiter nach Minca, einem kleinen, höhergelegenen Dorf in der Sierra Nevada. Nach einiger Zeit herumirren durchs Dorf fanden wir dann doch noch ein passendes Hostel und machten uns auf den Weg zum Wasserfall Pozo Azul.
Auch dem Wasserfall Oido del Mundo statteten wir einen Besuch ab, bevor wir mit den berühmten „Minca-Legs“ (Mückenstich-Beinen) zurück nach Santa Marta, unserer Basis, fuhren.
Tayrona Nationalpark
Mit dem Bus fuhr ich nach El Zaino, dem Tor zum Tayrona Nationalpark. Bei tropisch feuchten 32 Grad wanderte ich unter Bäumen und Palmen zu diversen Aussichtspunkten und den schönen Stränden entlang. Beim Playa Arrecifes wie auch beim Playa Piscina konnte man wegen der geringen Strömung endlich auch baden. Der wohl berühmteste Strand und Aussichtspunkt „Cabo San Juan“ ist u.a. bekannt, um in einer Hängematte zu übernachten.
Das machte auch ich bei Don Pedro inmitten des Dschungels, wo die Stille abends nur durch einen Generator für den Strom unterbrochen wird.
Der Rückweg im Landesinnere führte an Kapuzineraffen und einer sehr giftigen Lanzenotter vorbei, wobei mir immer wieder die in weiss gekleideten einheimischen Tayrona-Leute begegneten. Beim letzten Weg „Sendero de 9 piedras“ liess sich dann noch ein halbes Duzend Tukane in den Baumkronen beobachten.
Ciudad Perdida (Lost City)
11-20-17-20 - das waren nicht die Lottozahlen der letzten Ziehung, sondern die Kilometer, die wir in vier Tagen wandern zurücklegten. War Kolumbiens beliebteste Mehrtageswanderung bis vor ein paar Jahren noch ein Geheimtipp, werden die rund 200 Leute, die pro Tag die Wanderung in Angriff nehmen, mit knapp CHF 400 heutzutage ordentlich zur Kasse gebeten für eine der teuersten Aktivitäten in ganz Südamerika - notabene teurer als 2 Wochen Sprachschule in Cartagena. Doch die Wanderung war jeden Pesos wert.
Begleitet wurden wir vom legendären, 68-jährigen Guide Walter, der schön über 1‘200 Mal in der verlorenen Stadt war und zehn Jahre bei dessen Restaurierung mitgearbeitet hatte. Da er nur Spanisch spricht, hatten wir noch einen Übersetzer dabei. In El Mamey schnürten wir die Wanderschuhe und liefen der Krete entlang bis zum ersten Übernachtungscamp, von wo wir auf die ehemaligen Marihuana- und Koka-Plantagen im Tal sahen. Nach einer erholsamen Nacht unter dem Mückennetz klingelte um 5 Uhr (wie jeden darauffolgenden Tag auch) der Wecker, sodass wir noch vor Sonnenaufgang weitermarschierten. Auf dem Weg kamen wir in einem Dorf der Eingeborenen vorbei, in dem uns viel über die vier Völkergruppen (u.a. Kogi und Wiwa) erzählt wurde, die man nur wegen der andersfarbigen Taschen unterscheiden kann.
Alle Volksgruppen sind komplett in weiss gekleidet, um ihre Verbundenheit mit den Bergen auszudrücken. Nach einer Abkühlung im Fluss wurden wir auf dem weiteren Weg komplett verregnet und von Kopf bis Fuss durchnässt. Dank der wie immer frühen Nachtruhe um 20 Uhr hatten wir am dritten Tag genug Energie, um die 1‘200 Treppenstufen zur verlorenen Stadt „Teyuna“ hochzusteigen.
Diese wurde um 700 v. Chr. erbaut und ist somit viel älter als Machu Picchu. Bis ins Jahr 1650 war Teyuna noch von 1’500-3’000 Personen bewohnt und wurde erst 1973 entdeckt. Vor dem Abstieg machten wir beim Haus vom Mamo, dem Dorfältesten, Halt und erhielten von seiner Frau ein Glücksband ums Handgelenk, das uns auf dem 1.5 tägigen Rückweg und der Weiterreise beschützen soll. Auf diesem kamen uns unzählige, schwerbepackte Maultiere entgegen, welche die Lebensmittel in die Camps brachten.
Die Weiterreise trat ich dann wieder ab Santa Marta mit dem Bus an, der mich nach Cartagena führte.
Cartagena
In der Kolonialstadt Cartagena stiess meine Reisebegleitung für die kommenden Monate dazu und wir erkundigten uns sogleich in der Sprachschule bzgl. unseres Levels. Nach einer kurzen mündlichen Prüfung wurden wir in die entsprechenden Niveaus eingeteilt und bezogen in der Strasse nebenan unser Airbnb Apartment für die kommenden zwei Wochen im farbenfrohen Quartier Getsemani.
Wir füllten den Kühlschrank, kochten erneut eine leckere Lasagne und bestaunten im Centenario Park die Faultiere und Affen. Um die Altstadt zu erkunden, schlossen wir uns einer Free Walking Tour an, welche der Stadtmauer entlang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten führte. Von der Kirche San Pedro Claver liefen wir dem Puerta del Reloj mit der „falschen“ Schweizer Uhr entlang bis zur Kathedrale und La Gorda Gertrudis.
Auch dem Castillo San Felipe statteten wir einen Besuch ab, bestaunten die hohen Mauern, erkundeten die engen Gänge in der Festung und lernten viel über die Eroberung der Spanier.
Nach dem Spanisch-Intensivkurs von 9-13 Uhr nahmen wir jeweils an diversen Aktivitäten teil. Im Kochkurs versuchten wir uns in der Zubereitung von Kokosnussreis & Wassermelonen-Juice und im Tanzkurs erlernten wir die Grundschritte von Salsa und Champeta, den Tänzen, die für Kolumbien resp. Cartagena typisch sind. Wir kochten ein typisch kolumbianisches Barbeque „Asado“ und gönnten uns ein Peeling im El Totumo Schlammvulkan.
Das Wochenende verbrachten wir auf den nahegelegenen Rosario Inseln, genauer gesagt auf der Isla Grande, der grössten Insel.
An den Stränden Gente De Mar und Playa Libre entspannten wir uns und wendeten unsere Spanischkenntnisse ein erstes Mal im Dialog mit dem Papagei an.
Die zweite Woche Sprachschule begann dann wegen des Hurrikans Franklin und der daraus resultierenden Überschwemmungen auf den Strassen etwas später. Die Nachmittagsprogramme der zweiten Woche konnten sich ebenfalls sehen lassen. Nebst der Degustation der lokalen Spezialität "Cocktail de Camaron" (und Meeresfrüchten) degustierten wir auch allerlei uns noch unbekannte Früchte. Von den 433 existierenden Fruchtsorten in Kolumbien ist die Mango, die in Kolumbien traditionell mit Limette und vor allem mit Salz gegessen wird, mit über 50 verschiedenen Sorten Spitzenreiter. Nebst den uns bekannten Früchten wie Erdbeere, Wassermelone, Papaya, Drachenfrucht oder Ananas (wird hier mit Zimt gegessen) gab es auch allerlei exotische Früchte, wie süssen und sauren Guaven, Guama, Granadilla, Sapote, japanische Wollmispel, Corozo oder Stachelannone zu probieren.
Guatape
Im farbigen Dörfchen Guatape besichtigten wir die Calle Recuerdo und den Platz Plazoleta de los Zocalos.
Santa Marta
Mit dem Bus fuhr ich vom Flughafen in die Stadt und hüpfte schnell raus, als der Bus plötzlich in eine andere Richtung fuhr. Mir wurde schnell klar wieso. Es war Karneval (3-tägiges Fest des Meeres) und somit herrschte Ausnahmezustand in der Innenstadt. Ich wollte die letzten Meter zum Hostel laufen, doch es gab kein Durchkommen auf die andere Strassenseite (angeblich muss man 4h warten). Mit der Hilfe eines Ausländers schaffte ich es dann doch noch an den vielen Taschendieben vorbei durch eine Öffnung in den Absperrungen auf die andere Seite. Nach etwas Sightseeing in der ältesten Stadt Kolumbiens, dem Besuch des lokalen Marktes und einer Abkühlung von den schwülen Temperaturen im Hostelpool kochten wir mit den teuren Lebensmitteln aus dem Supermarkt eine köstliche Lasagne.
Minca
Mit dem Shuttle fuhren wir weiter nach Minca, einem kleinen, höhergelegenen Dorf in der Sierra Nevada. Nach einiger Zeit herumirren durchs Dorf fanden wir dann doch noch ein passendes Hostel und machten uns auf den Weg zum Wasserfall Pozo Azul.
Auch dem Wasserfall Oido del Mundo statteten wir einen Besuch ab, bevor wir mit den berühmten „Minca-Legs“ (Mückenstich-Beinen) zurück nach Santa Marta, unserer Basis, fuhren.
Tayrona Nationalpark
Mit dem Bus fuhr ich nach El Zaino, dem Tor zum Tayrona Nationalpark. Bei tropisch feuchten 32 Grad wanderte ich unter Bäumen und Palmen zu diversen Aussichtspunkten und den schönen Stränden entlang. Beim Playa Arrecifes wie auch beim Playa Piscina konnte man wegen der geringen Strömung endlich auch baden. Der wohl berühmteste Strand und Aussichtspunkt „Cabo San Juan“ ist u.a. bekannt, um in einer Hängematte zu übernachten.
Das machte auch ich bei Don Pedro inmitten des Dschungels, wo die Stille abends nur durch einen Generator für den Strom unterbrochen wird.
Der Rückweg im Landesinnere führte an Kapuzineraffen und einer sehr giftigen Lanzenotter vorbei, wobei mir immer wieder die in weiss gekleideten einheimischen Tayrona-Leute begegneten. Beim letzten Weg „Sendero de 9 piedras“ liess sich dann noch ein halbes Duzend Tukane in den Baumkronen beobachten.
Ciudad Perdida (Lost City)
11-20-17-20 - das waren nicht die Lottozahlen der letzten Ziehung, sondern die Kilometer, die wir in vier Tagen wandern zurücklegten. War Kolumbiens beliebteste Mehrtageswanderung bis vor ein paar Jahren noch ein Geheimtipp, werden die rund 200 Leute, die pro Tag die Wanderung in Angriff nehmen, mit knapp CHF 400 heutzutage ordentlich zur Kasse gebeten für eine der teuersten Aktivitäten in ganz Südamerika - notabene teurer als 2 Wochen Sprachschule in Cartagena. Doch die Wanderung war jeden Pesos wert.
Begleitet wurden wir vom legendären, 68-jährigen Guide Walter, der schön über 1‘200 Mal in der verlorenen Stadt war und zehn Jahre bei dessen Restaurierung mitgearbeitet hatte. Da er nur Spanisch spricht, hatten wir noch einen Übersetzer dabei. In El Mamey schnürten wir die Wanderschuhe und liefen der Krete entlang bis zum ersten Übernachtungscamp, von wo wir auf die ehemaligen Marihuana- und Koka-Plantagen im Tal sahen. Nach einer erholsamen Nacht unter dem Mückennetz klingelte um 5 Uhr (wie jeden darauffolgenden Tag auch) der Wecker, sodass wir noch vor Sonnenaufgang weitermarschierten. Auf dem Weg kamen wir in einem Dorf der Eingeborenen vorbei, in dem uns viel über die vier Völkergruppen (u.a. Kogi und Wiwa) erzählt wurde, die man nur wegen der andersfarbigen Taschen unterscheiden kann.
Alle Volksgruppen sind komplett in weiss gekleidet, um ihre Verbundenheit mit den Bergen auszudrücken. Nach einer Abkühlung im Fluss wurden wir auf dem weiteren Weg komplett verregnet und von Kopf bis Fuss durchnässt. Dank der wie immer frühen Nachtruhe um 20 Uhr hatten wir am dritten Tag genug Energie, um die 1‘200 Treppenstufen zur verlorenen Stadt „Teyuna“ hochzusteigen.
Diese wurde um 700 v. Chr. erbaut und ist somit viel älter als Machu Picchu. Bis ins Jahr 1650 war Teyuna noch von 1’500-3’000 Personen bewohnt und wurde erst 1973 entdeckt. Vor dem Abstieg machten wir beim Haus vom Mamo, dem Dorfältesten, Halt und erhielten von seiner Frau ein Glücksband ums Handgelenk, das uns auf dem 1.5 tägigen Rückweg und der Weiterreise beschützen soll. Auf diesem kamen uns unzählige, schwerbepackte Maultiere entgegen, welche die Lebensmittel in die Camps brachten.
Die Weiterreise trat ich dann wieder ab Santa Marta mit dem Bus an, der mich nach Cartagena führte.
Cartagena
In der Kolonialstadt Cartagena stiess meine Reisebegleitung für die kommenden Monate dazu und wir erkundigten uns sogleich in der Sprachschule bzgl. unseres Levels. Nach einer kurzen mündlichen Prüfung wurden wir in die entsprechenden Niveaus eingeteilt und bezogen in der Strasse nebenan unser Airbnb Apartment für die kommenden zwei Wochen im farbenfrohen Quartier Getsemani.
Wir füllten den Kühlschrank, kochten erneut eine leckere Lasagne und bestaunten im Centenario Park die Faultiere und Affen. Um die Altstadt zu erkunden, schlossen wir uns einer Free Walking Tour an, welche der Stadtmauer entlang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten führte. Von der Kirche San Pedro Claver liefen wir dem Puerta del Reloj mit der „falschen“ Schweizer Uhr entlang bis zur Kathedrale und La Gorda Gertrudis.
Auch dem Castillo San Felipe statteten wir einen Besuch ab, bestaunten die hohen Mauern, erkundeten die engen Gänge in der Festung und lernten viel über die Eroberung der Spanier.
Nach dem Spanisch-Intensivkurs von 9-13 Uhr nahmen wir jeweils an diversen Aktivitäten teil. Im Kochkurs versuchten wir uns in der Zubereitung von Kokosnussreis & Wassermelonen-Juice und im Tanzkurs erlernten wir die Grundschritte von Salsa und Champeta, den Tänzen, die für Kolumbien resp. Cartagena typisch sind. Wir kochten ein typisch kolumbianisches Barbeque „Asado“ und gönnten uns ein Peeling im El Totumo Schlammvulkan.
Das Wochenende verbrachten wir auf den nahegelegenen Rosario Inseln, genauer gesagt auf der Isla Grande, der grössten Insel.
An den Stränden Gente De Mar und Playa Libre entspannten wir uns und wendeten unsere Spanischkenntnisse ein erstes Mal im Dialog mit dem Papagei an.
Die zweite Woche Sprachschule begann dann wegen des Hurrikans Franklin und der daraus resultierenden Überschwemmungen auf den Strassen etwas später. Die Nachmittagsprogramme der zweiten Woche konnten sich ebenfalls sehen lassen. Nebst der Degustation der lokalen Spezialität "Cocktail de Camaron" (und Meeresfrüchten) degustierten wir auch allerlei uns noch unbekannte Früchte. Von den 433 existierenden Fruchtsorten in Kolumbien ist die Mango, die in Kolumbien traditionell mit Limette und vor allem mit Salz gegessen wird, mit über 50 verschiedenen Sorten Spitzenreiter. Nebst den uns bekannten Früchten wie Erdbeere, Wassermelone, Papaya, Drachenfrucht oder Ananas (wird hier mit Zimt gegessen) gab es auch allerlei exotische Früchte, wie süssen und sauren Guaven, Guama, Granadilla, Sapote, japanische Wollmispel, Corozo oder Stachelannone zu probieren.
Auch den hier bekannten Cevice (rohe Meeresfrüchte) kosteten wir.
Während eines Spaziergangs auf den Stadtmauern statteten wir der Statue India Catalina einen Besuch ab und beobachteten die Einheimischen beim Drachen steigen lassen. Nach zwei Wochen Spanisch-Intensivkurs in Cartagena ging es mit dem Flugzeug weiter nach Pereira.
Salento und Valle de Cocora
Von Pereira war es nur noch eine kurze Fahrt ins hübsche Bergdörfchen Salento.
Während eines Spaziergangs auf den Stadtmauern statteten wir der Statue India Catalina einen Besuch ab und beobachteten die Einheimischen beim Drachen steigen lassen. Nach zwei Wochen Spanisch-Intensivkurs in Cartagena ging es mit dem Flugzeug weiter nach Pereira.
Salento und Valle de Cocora
Von Pereira war es nur noch eine kurze Fahrt ins hübsche Bergdörfchen Salento.
Mit Willys Jeeps fuhren wir zu den Wachspalmen ins Cocora Valley und erhaschten einen kurzen Blick auf den über 5‘000m hohen, schneebedeckten Vulkan Nevado del Tolima. Wir starteten unsere Rundwanderung, die uns über unzählige Hängebrücken zum Casa de los Colibris brachte. Bei einer heissen Schokolade mit Käse beobachteten wir die unzähligen Kolibris.
Auf dem weiteren Weg auf fast 3‘000mü.M. machte sich unser Puls etwas bemerkbar und wir waren froh um die Ruhepausen an den Aussichtspunkten auf die (mit 60m) höchsten Palmen der Welt.
Zurück in Salento genossen wir vom Aussichtspunkt Alto de la Cruz den Blick über die Stadt und legten eine kurze Fitnesssession an den Geräten ein. Willys Jeeps verhalf uns auch zur ausserhalb gelegenen Finca Buenos Aires, auf der wir an einer Kaffeetour teilnahmen. Hier lernten wir, dass der Kaffee im 19. Jh. in Äthiopien „erfunden“ wurde, pflanzten unsere eigenen Kaffeebäumchen, sahen das Wachsen der Kaffeepflanzen in verschiedenen Stadien und ernteten Bohnen - aber keine 100-200 kg, welche die Bauern hier pro Tag pflücken.
Zwischendrin wachsen überall Mais (um die Vögel von den Kaffeebäumchen abzulenken) und Plantain (für die Aufnahme/Abgabe von Wasser und Schatten). Am Schluss kosteten wir noch den fertigen Kaffee, dessen Qualität sehr gut sein soll. Nach dem Kosten der lokalen Spezialität (Forelle) brachte uns der Bus nach einer Tagesreise weiter nach Jardin, wobei speziell die letzten 51 km ab Riosucio zu erwähnen sind, für welche wir satte 4 Stunden benötigten.
Jardin
Im wohl hübschesten Dorf des Staates Antioquia bestaunten wir die farbenfrohen Gassen sowie die majestätische Kirche beim Dorfplatz.
Jardin
Im wohl hübschesten Dorf des Staates Antioquia bestaunten wir die farbenfrohen Gassen sowie die majestätische Kirche beim Dorfplatz.
Vom Aussichtspunkt La Garrucha auf der anderen Seite des Tals hatten wir einen guten Blick auf das ganze Dorf. Im Garten Jardin de Rocas erspähten wir unzählige Vögel inklusive diverser Exemplare des bekannten Gallito de Roca, der wegen seines roten Kopfs berühmt ist.
Ein Tuktuk brachte uns bis an den Anfang des Wanderweges, der uns zur Cueva des Esplendor hochführte.
Nach dem Bestaunen des Wasserfalls, der durch ein Loch in die Höhle rauscht, wurden wir auf dem Rückweg über Kuhweiden und Bananenplantagen noch kurz verregnet und mussten uns vor dem Hagel in Sicherheit bringen. Vom Cafe Jardin und der Christusstatue sahen wir dann wieder auf Jardin, bevor es mit dem Bus weiter nach Medellin ging.
Medellin
Mit der Metro gelangten wir von unserem Airbnb in El Poblado zum botanischen Garten, in dem wir unzählige Riesenleguane und Wasserschildkröten entdeckten.
Medellin
Mit der Metro gelangten wir von unserem Airbnb in El Poblado zum botanischen Garten, in dem wir unzählige Riesenleguane und Wasserschildkröten entdeckten.
An einer Free Walking Tour in der Innenstadt spazierten wir über den Regierungsplatz und den Park de las Luces in die Fussgängerzone, an welcher der Palacio Nacional liegt. Auf dem Boteroplatz begutachteten wir die 23 voluminösen Statuen des gleichnamigen, bekanntesten Künstlers Kolumbiens und den wunderschönen Palast in der Mitte.
Wir erhielten auch ganz viele Hintergrundinformationen über die Geschichte Medellins und somit auch über Pablo Escobar. In den 50er und 60er Jahren startete der Tabaco Handel, für dessen Import Strassen gebaut wurden. Escobar hatte dann die Idee, auf denselben Strassen Kokain zu exportieren, was in den späten 60er und frühen 70er langsam startete. Natürlich durfte auch ein Besuch in der weltberühmten Comuna 13 nicht fehlen. Erneut auf einer Free Walking Tour erhielten wir viele Infos über das Viertel in Medellin, welches zwischen 1950-1975 gebaut wurde und lange ohne Strom- und Wasseranschluss war. Dessen Existenz gibt es nur wegen den Landenteignungen in den Dörfern durch die Guerillas (für den Narco Traffic). Die Guerillas herrschten in vielen Randgegenden von Medellin und speziell in der Comuna 13, weil dies das westlichste Quartier in Medellin und somit am nächsten zum Meer ist als mögliche Fluchtroute.
Das Quartier war zwischen 1980 und 2002 die zweitgefährlichste Gegend der Welt (nach Somalia) und es wurden innert kurzer Zeit 38‘000 Leute umgebracht. 2002 wurde der erste Friedensvertrag mit der FARC unterzeichnet und seit einer militärischen Operation von Paramilitärs und Staat, bei der diverse Kriminelle umgebracht wurden und verschwanden, ist die Gegend sicher. Da es im Quartier keine wirklichen Strassen sondern fast nur Treppen gibt, wurde 2008 die erste Gondelbahn (von mittlerweile 6 Linien im ÖV) und 2010 auch sechs Outdoor-Rolltreppen gebaut. Mittlerweile ist die Comuna 13 ein Kunst- und Musikviertel, in dem die Transformation in den letzten 20 Jahren dank Hip-Hop erfolgreich gelungen ist. Dies drücken die Einheimischen in unzähligen Graffitis aus, die alle 2-3 Jahre wegen des Verbleichens wieder neu gesprayt werden.
Im Museum Casa de la Memoria wird mit eindrücklichen Bildern und Videos an die Drogen- und Bürgerkriege sowie an die Täter und Opfern erinnert. Wir erfuhren auch, dass Pablo Escobar an meinem Geburtstag umgebracht wurde und seine wahre Geschichte nicht etwa in der berühmten Netflix Serie Narcos widerspiegelt wird, sondern in El Patron del mal. Von San Javier aus testeten auch wir die kolumbianische Gondelbahn über die Dächer der Stadt.
Da uns viele Leute ein Fussballspiel empfohlen hatten, fanden auch wir den Weg ins Stadion, um den Rekordmeister Athletico Nacional gegen Pereira anzufeuern. Die Qualität und Taktik konnte nicht ganz mit dem Schweizer Fussball mithalten, aber die Stimmung der Fans und die Schnelligkeit der Spieler beeindruckte uns sehr wohl.
Guatape
Im farbigen Dörfchen Guatape besichtigten wir die Calle Recuerdo und den Platz Plazoleta de los Zocalos.
Zudem leihten wir uns Mountainbikes und fuhren zum eigentlichen Highlight der Region, dem Felsen La Piedra del Penol.
Nachdem wir die 700 Treppenstufen bezwungen hatten, wurden wir mit einer wunderbaren Aussicht auf den See und die Umgebung belohnt.
Um unsere Beine fit zu kriegen für die 5’000er in Ecuador, führten wir unsere Radrundfahrt weiter, um den südlichen Teil des Sees zu einem Benediktiner Kloster und an unzähligen Villen vorbei. Diese sahen wir auch wieder, als wir mit dem Kayak auf dem Stausee El Penol in einige der unzähligen Buchten paddelten.
Nach diesem Krafttraining für Arme und Beine fuhren wir an den Flughafen und flogen von Medellin nach Quito, Ecuador, weiter.
Fazit
Kolumbien bietet zwar nicht die absolut herausstechenden Sehenswürdigkeiten wie andere Länder in Südamerika, weiss aber dennoch mit den hübschen Städtchen und einer guten Abwechslung zu überzeugen. In den fünfeinhalb Wochen in Kolumbien haben wir nur gerade den Norden und einen Teil der Andenregion im Landesinneren gesehen. Man könnte wohl noch Wochen oder Monate in Kolumbien verbringen und hätte immer noch lange nicht alles gesehen. Die drei touristischsten Destinationen Kolumbiens Salento, Cartagena und die Comua 13 in Medellin haben wir allesamt besucht. Die grossen Distanzen zwischen den einzelnen Touristenorten schrecken aber viele Touristen von den langen Busfahrten ab und machen kurze Inlandflüge attraktiv. Ein anderer Grund, weshalb viele Touristen noch nicht alle Gebiete bereisen, ist die Sicherheit. Dies ist zwar viel weniger ein Thema als vor der Jahrtausendwende, denn Kolumbien ist mittlerweile nicht mehr gefährlicher als andere Länder in Südamerika. Die Militär- und Polizeipräsenz an Touristenorten ist bemerkenswert und man fühlt sich überall sehr sicher. Dennoch haben wir bewusst gewisse Städte wie z.B. Bogota und Gebiete (Süden von Kolumbien/Grenzregion zu Ecuador) ausgelassen. Kolumbien deckt immer noch 75% des weltweiten Kokainnachfrage ab, ist aber nicht mehr Exportland direkt, weshalb sich die Kriminalität nun nach Ecuador verlagert hat. Trotz Friedensverträgen mit der FARC gibt es mit den ELN und den Paramilitärs noch weitere Guerilla Gruppen, die im Hinterland die Herrschaft haben.
Kolumbien bietet zwar nicht die absolut herausstechenden Sehenswürdigkeiten wie andere Länder in Südamerika, weiss aber dennoch mit den hübschen Städtchen und einer guten Abwechslung zu überzeugen. In den fünfeinhalb Wochen in Kolumbien haben wir nur gerade den Norden und einen Teil der Andenregion im Landesinneren gesehen. Man könnte wohl noch Wochen oder Monate in Kolumbien verbringen und hätte immer noch lange nicht alles gesehen. Die drei touristischsten Destinationen Kolumbiens Salento, Cartagena und die Comua 13 in Medellin haben wir allesamt besucht. Die grossen Distanzen zwischen den einzelnen Touristenorten schrecken aber viele Touristen von den langen Busfahrten ab und machen kurze Inlandflüge attraktiv. Ein anderer Grund, weshalb viele Touristen noch nicht alle Gebiete bereisen, ist die Sicherheit. Dies ist zwar viel weniger ein Thema als vor der Jahrtausendwende, denn Kolumbien ist mittlerweile nicht mehr gefährlicher als andere Länder in Südamerika. Die Militär- und Polizeipräsenz an Touristenorten ist bemerkenswert und man fühlt sich überall sehr sicher. Dennoch haben wir bewusst gewisse Städte wie z.B. Bogota und Gebiete (Süden von Kolumbien/Grenzregion zu Ecuador) ausgelassen. Kolumbien deckt immer noch 75% des weltweiten Kokainnachfrage ab, ist aber nicht mehr Exportland direkt, weshalb sich die Kriminalität nun nach Ecuador verlagert hat. Trotz Friedensverträgen mit der FARC gibt es mit den ELN und den Paramilitärs noch weitere Guerilla Gruppen, die im Hinterland die Herrschaft haben.
Kolumbien ist ein sehr günstiges Reiseland. Für CHF 5 kriegt man bereits ein Bett in einem Dorm, Frühstück und einen Hostelpool. Für denselben Preis kriegt man auch eine gute Mahlzeit. Wer es noch etwas günstiger möchte, kriegt an jeder Strassenecke Arepas (Maisfladen) oder Tamales (Maisteig). Zudem gibt es bei praktisch jeder Mahlzeit die sättigenden Plantains (Gemüse) dazu, die sich leicht von den uns bekannten Bananen (Frucht) unterscheiden. Die Lebensmittelpreise sind im Vergleich zu den Restaurantpreisen eher hoch, denn in den grossen Einkaufsketten D1 (oder Exito) gibt es meist internationale Markenprodukte zu kaufen. Was uns nicht so gefallen hat ist, dass es überall - egal ob im Bus, Städtchen oder Supermarkt - immer sehr laut ist.
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